Islamische Theologie


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Vorwort des Direktors des IIT
Prof. Dr. Bülent Ucar hier

Bezug der Festschrift hier

Engagiert für die Islamische Theologie in Deutschland: Feier zum Jubiläum des IIT

Das Institut für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück (IIT) feierte am 25. April 2019 sein fünfjähriges Jubiläum. Gleichzeitig konnte auf zehn erfolgreiche Jahre des Studiengangs "Islamische Religion" zurückgeblickt werden. Während des Festaktes im Alten Kreishaus am Neuen Graben wurde der gemeinsam vom IIT sowie der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Islamische Theologie e.V. (WGIT) ausgelobte Preis für das Engagement in der Implementierung der islamischen Theologie in Deutschland vergeben.

Den Preis erhielten in diesem Jahr die Vizepräsidentin der Universität Osnabrück, Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke sowie der langjährige Vorsitzende des Landesverbandes der Muslime, Schura e.V., Avni Altiner. Beide haben sich im Austausch mit den Religionsgemeinschaften hervorgetan und entscheidende Beiträge zum Gelingen des Projektes Islamische Theologie in Niedersachsen beigetragen. Die Laudationes hielten die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe des Landes Niedersachsen, Doris Schröder-Köpf und Prof. em. Dr. Udo F. Schmälzle von der Universität Münster.

Die beiden Preisträger waren bereits im Jahre 2002 engagiert, als gemeinsam mit den muslimischen Verbänden vereinbart wurde, muslimische Religionslehrerinnen und -lehrer an der Universität Osnabrück auszubilden. Aus diesen Bemühungen ging im Wintersemester 2007/08 der Erweiterungsstudiengang "Islamische Religionspädagogik" hervor.

Mit der Gründung des Instituts für Islamische Theologie im Jahre 2012 wurden die ersten regulären Bachelorstudiengänge Islamische Theologie sowie Islamische Religion (Lehramt) eingeführt. Sukzessiv konnte das Lehrangebot erweitert werden, sodass inzwischen neben den fachwissenschaftlichen Abschlüssen für islamische Theologen (Bachelor und Master) auch islamische Religionslehrerinnen und -lehrer für alle Schulformen ausgebildet werden.

„Das Institut für Islamische Theologie in Osnabrück ist mit seinen sieben Professuren die größte islamtheologische akademische Einrichtung Deutschlands. Diese erfolgreiche Entwicklung ist auch dem fachlichen und menschlichen Engagement der hier ausgezeichneten Personen zu verdanken“, so Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie.

Damit ist die Entwicklung des IIT allerdings noch nicht abgeschlossen. Das Institut erweitert seine bisherige Forschung sowie seine Studiengänge um das Fach "Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft". Im Rahmen der Förderung des BMBF wird u.a. zu Grundfragen der Theologie in der muslimischen Wohlfahrtsarbeit, der Professionalisierung gemeindlicher Strukturen und dem Aufbau von Trägerstrukturen geforscht. „Mit diesen Arbeiten leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag zu einer plural verfassten und toleranten Gesellschaft“, so der Institutsdirektor.

Besondere Ereignisse und Besuche

Seit der Gründung des ZIIS werden an der Universität Osnabrück immer wieder namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft empfangen, die sich direkt vor Ort über die Arbeitsschwerpunkte, Aktivitäten und Entwicklungen des IIT informieren und sich zudem über mögliche zukünftige Kooperationen austauschen möchten. Auch im Ausland stößt die Arbeit im Bereich der Islamischen Theologie in Osnabrück auf großes Interesse.

So besuchten u.a. bereits hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der US-amerikanischen Administration, wie die Generalkonsulin Frau Inmi K. Patterson aus Hamburg, Herr Rashad Hussain, zuständig für die Kontakte mit den islamischen Organisationen und Einrichtungen in der Administration des amerikanischen Präsidenten, Arselan Suleman, Abgesandter des amerikanischen Präsidenten in der Organisation of Islamic Cooperation (OIC), Frau Karen R. Bel, Konsulin für politische und wirtschaftliche Angelegenheiten im US-Generalkonsulat in Hamburg, sowie der türkische Generalkonsul in Hannover, Herr Tunca Özçuhadar das ZIIS, um sich über dessen Aktivitäten zu informieren und insbesondere auch um gemeinsame Austauschprojekte und Möglichkeiten der Zusammenarbeit anzuvisieren.

Dass das IIT mit seinen Ausbildungsprogrammen Pionierarbeit leistet und international eine Vorreiterrolle einnimmt, wird immer wieder bestätigt durch die Präsenz und die anerkennenden Botschaften von Persönlichkeiten und maßgeblichen Förderern vor Ort (z.B. der niedersächsischen Sozial- und Integrationsministerin Aygül Özkan), die allesamt sowohl die durch die Programme geleisteten Beiträge zur gesellschaftlichen Integration wie auch und insbesondere die Vermittlung eines authentischen Islams unter Berücksichtigung der muslimischen Binnenperspektive im europäischen Kontext honorieren. In diesem Zusammenhang stellte der gemeinsame Staatsbesuch des Bundespräsidenten a.D. Christian Wulff mit dem türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül am 20. September 2011 am ZIIS eine außerordentliche Ehre und Auszeichnung dar. In seiner Ansprache erachtete Staatspräsident Gül die Ausbildung muslimischer Religionslehrkräfte und die interdisziplinär angelegte Islamforschung als äußerst lobenswerte und verantwortungsvolle Aufgaben der Universität Osnabrück, die sich mit dem IIT international als wichtige Versammlungsplattform für Wissenschaftler profiliere. Zugleich versprach er dem IIT die volle Unterstützung des Amts für Religiöse Angelegenheiten der Türkei (Diyanet İşleri Başkanlığı) sowie der anhängigen Theologischen Fakultäten, um eine „fruchtbringende Kooperation“ zu gewährleisten. Bundespräsident a.D. Wulff lobte im Nachgang die am Standort Osnabrück präsentierte „akademische Exzellenz“. Er betonte, dass vor allem das Projekt der flächendeckenden Einführung eines islamischen Religionsunterrichts „als reguläres Unterrichtsfach“ – das in Osnabrück „in hervorragender Weise“ verfolgt werde – für den Abbau gegenseitiger Missverständnisse und „das gute Zusammenleben unserer Bevölkerungsgruppen“ zu wertschätzen sei.